HERA steht für Hadron-Elektron-Ring-Anlage und ist ein ehemaliger unterirdischer Teilchenbeschleuniger unter Altona. Der ringförmige Tunnel mit einem Durchmesser von gut 5 Metern Durchmesser führt 10 - 25 Meter unter der Erdoberfläche vom Gelände des Deutschen Elektronen Synchrotons DESY in Bahrenfeld unter der Trabrennbahn hindurch, verläuft dann zwischen Barclaycard Arena und Volksparkstadion und vorbei am Hauptfriedhof Altona wieder zurück zum DESY-Gelände.
Gebaut wurde die Anlage von 1984 bis 1990 mit der gleichen Technik, mit der auch U-Bahn-Tunnel gebohrt werden.
Ab 1992 wurden dann Teilchen in zwei im HERA Tunnel verbauten Beschleunigern in gegenläufigen Richtungen beschleunigt und fast mit Lichtgeschwindigkeit zur Kollision gebracht. Wenn zwei solche Teilchen zusammenstoßen, zerfallen sie in ihre Einzelteile, die in alle Richtungen wegfliegen und sich dabei auch von Stahl oder Beton nur wenig abhalten lassen. Um dann herauszufinden, wo die Teilchen denn im Einzelnen so herum geflogen sind und wie weit sie gekommen sind, braucht man riesige Detektoren.
Im Bild ist der unterirdische Teil der HERA Halle West auf dem DESY-Campus zu sehen, in der ein solcher Detektor stand. Heute sind noch die blauen Stahlträger im Hintergrund übrig, der Rest wurde abgebaut. Ursprünglich hatte der Dektor HERA-B ein Gewicht von ungefähr 1.000 Tonnen bei Abmessungen von 20 m × 9 m × 8 m. Die Menschen, die die Halle während des DESY Days bevölkern lassen die Ausmaße erahnen. Geforscht wurde hier bis 2007, dann wurde die Anlage stillgelegt. Die Daten werden zum Teil bis heute ausgewertet, für die Tunnelanlage wird nach einer neuen Verwendung gesucht.