Ein Blick in den Tunnel des Teilchenbeschleunigers HERA, der in 10-25 Metern Tiefe unter Teilen von Altona, der Trabrennbahn Bahrenfeld und dem Volkspark verläuft. Hier wurden verschieden geladene Teilchen im Kreis beschleunigt. Bei annähernd Lichtgeschwindigkeit haben die Teilchen die Tunnelstrecke von 6,3km in nur einer Sekunde 47.000 Mal durchflogen. Sie wurden dann in einer der Experimentierhallen zur Kollision gebracht und mit verschiedenen Detektoren untersucht um Informationen über ihren Aufbau zu gewinnen.
Baubeginn für den Tunnel war im Jahr 1984. Er wurde wie ein U-Bahn-Tunnel gebohrt, so dass kaum oberirdische Baustellen nötig waren. Anders als vor einigen Jahren beim Bau des Large Hadron Colliders in der Schweiz gab es in Hamburg damals wohl auch keine Angst in der Bevölkerung vor der Entstehung schwarzer Löcher oder dem Ende des Universums.
Die Anlage befand sich 15 Jahre lang im Betrieb, ist jedoch seit 2007 stillgelegt, weil sich mit der inzwischen veralteten Technik kaum noch neue Erkenntnisse gewinnen lassen. Das DESY überlegt, ob sich eine neue Nutzung für die unterirdische Tunnelanlage finden lässt.