Wenn an einem eigentlich bewölkten Abend die Sonne kurz bevor sie untergeht nochmal unter den Wolken durchscheint, gibt es meistens einen spektakulären Sonnenuntergang. Nein, das war jetzt keine Bauernregel.
Als ich an diesem Abend aus dem Fenster geguckt habe und ein leicht rötliches Leuchten am Himmel zu erkennen war, habe ich schnell mein Stativ, die Kamera und ein paar Objektive in den Rucksack gepackt und mich auf den Weg zum Hamburger Elbufer gemacht. An der neuen Uferpromenade am Baumwall habe ich keine schönen Foto-Motive gefunden, also habe ich mir die nächste U-Bahn geschnappt und bin weiter zu den Landungsbrücken gefahren. Die Sonne stand schon recht tief, also habe ich schnell das Stativ aufgebaut, die Kamera festgemacht und verschiedene Einstellungen in Richtung Sonnenuntergang ausprobiert.
Die Bildkomposition, die hier zu sehen ist, gefiel mir am besten, also habe ich sie beibehalten und ein kleines Experiment gestartet, das ich schon länger im Kopf hatte: Erst habe ich den Sonnenuntergang mit mehreren Belichtungen für ein HDR-Foto fotografiert und dann, ohne die Kamera zu bewegen, weitere Bilder gemacht, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand. Durch die langsam aufziehende Dunkelheit konnte ich dann die lang gezogenen Lichtstrahlen der Autoscheinwerfer ebenso mit einfangen, wie die nach und nach anspringende Straßenbeleuchtung der Willi-Bartels-Treppe oder die Beleuchtung des Uhrenturms der St.Pauli-Landungsbrücken.
Am Computer habe ich dann die einzelnen Aufnahmen zusammengefügt, um sowohl die Wolken, die Sonne, die Straßenbeleuchtung und die Lichtspuren der Autos in ein dramatisches Bild zu bekommen.